- 9 Min. Lesezeit | Zuletzt aktualisiert am
- 19.11.2025
Krebs bei Katzen im Endstadium erkennen – alle Symptome erklärt
Wenn deine Katze schwer krank ist und du den Verdacht hast, dass es Krebs im Endstadium sein könnte, fühlt sich plötzlich alles unsicher an. Du beobachtest jede Bewegung, jeden Napf, der stehen bleibt – und fragst dich: „Leidet sie? Woran erkenne ich, wie schlimm es wirklich ist?“
In diesem Artikel schauen wir uns behutsam die wichtigsten Symptome im Endstadium von Krebs bei Katzen an: körperliche Anzeichen, Verhaltensänderungen und Signale, die darauf hindeuten können, dass es deiner Katze wirklich schlecht geht. Ohne Schockbilder, ohne Fachchinesisch – dafür mit möglichst klarer Orientierung.
Wichtig: Dieser Text ersetzt keine tierärztliche Untersuchung. Wenn du das Gefühl hast, dass deine Katze starke Schmerzen hat, schwer atmet oder kaum noch frisst, such bitte so schnell wie möglich tierärztliche Hilfe. Hinzuschauen und dir Informationen zu holen, ist bereits ein Akt von Fürsorge.
🧠 Krebs im Endstadium bei Katzen – welche Symptome sind typisch?
Im Endstadium von Krebs zeigen Katzen meist eine Kombination aus starkem Gewichtsverlust, Schmerzen, anhaltender Müdigkeit und deutlichen Verhaltensänderungen. Entscheidend ist, solche Veränderungen früh wahrzunehmen, gemeinsam mit deiner Tierärztin oder deinem Tierarzt einzuordnen und die Lebensqualität deiner Katze in den Mittelpunkt zu stellen.
Das Wichtigste im Überblick:
🐾 Typische Symptome: Starke Müdigkeit, Rückzug, Gewichtsverlust (Kachexie), Fressunlust, verändertes Trinkverhalten sowie Schmerzen und Probleme beim Atmen, Verdauen oder Bewegen sind häufige Anzeichen im Endstadium.
🚨 Warnsignale: Atemnot, Maulatmung, bläuliche Schleimhäute, wiederholtes Erbrechen, völlige Futter- und Trinkverweigerung oder starke Unruhe/Schreien sind Notfälle und sollten sofort tierärztlich abgeklärt werden.
🧬 Verhaltensänderungen: Plötzlicher Rückzug, extreme Anhänglichkeit, Aggressivität bei Berührung, vermehrtes Miauen oder Orientierungslosigkeit zeigen oft, dass Schmerzen oder starke Erschöpfung im Spiel sind.
💚 Lebensqualität & Palliativpflege: Schmerztherapie, Ruhe, ein sicherer Rückzugsort, Unterstützung beim Fressen/Trinken und liebevolle Begleitung helfen, die letzte Lebensphase deiner Katze so angenehm wie möglich zu gestalten.
🌈 Schwere Entscheidungen: Wenn Leid und Schmerzen überwiegen und kaum gute Tage bleiben, kann Euthanasie – in enger Absprache mit dem Tierarzt – ein Akt von Fürsorge und ein letzter Liebesdienst sein.
📚 Studienhinweis: Die 2023 veröffentlichten AAFP/IAAHPC „Feline Hospice and Palliative Care Guidelines“ fassen den aktuellen Wissensstand zu Palliativversorgung, Schmerzmanagement und Lebensqualitätsbewertung bei krebskranken Katzen im Endstadium zusammen.
📌 Hinweis: Dieser Überblick ersetzt keine tierärztliche Diagnose. Wenn dir Veränderungen an deiner Katze auffallen, lass sie möglichst früh von einer Tierärztin oder einem Tierarzt untersuchen.
1.Allgemeine Anzeichen für das Endstadium von Krebs bei Katzen
Im Endstadium von Krebs ist der Körper deiner Katze oft so geschwächt, dass er viele alltägliche Dinge nicht mehr gut schafft. Die Veränderungen kommen manchmal schleichend, manchmal plötzlich. Wichtig ist: Du hast nichts „falsch gemacht“, wenn du solche Symptome erst nach und nach bemerkst – sie sind oft schwer einzuordnen.
Starke, anhaltende Müdigkeit und Rückzug
Viele Katzen mit Krebs im Endstadium wirken dauerhaft erschöpft.
Sie schlafen deutlich mehr, stehen seltener auf und ziehen sich gerne an ruhige Orte zurück. Vielleicht liegt deine Katze nicht mehr bei dir auf dem Sofa, sondern versteckt sich unterm Bett oder in einer Ecke, in der sie vorher nie war.
Das ist oft ein Zeichen dafür, dass ihr der Alltag zu anstrengend wird. Rückzug ist bei Katzen auch ein Schutzmechanismus – sie versuchen, in Ruhe zu sein, wenn es ihnen schlecht geht.
Deutlicher Gewichtsverlust und Muskelabbau (Kachexie)
Typisch im Endstadium ist, dass deine Katze sichtbar abnimmt, obwohl sie vielleicht noch frisst – oder nur sehr wenig.
Du spürst plötzlich die Knochen an Rücken, Rippen oder Hüften, das Fell kann struppiger wirken und die Muskulatur an Hinterbeinen und Schultern nimmt deutlich ab.
Dieser starke Gewichts- und Muskelverlust nennt sich Kachexie und zeigt, dass der Körper durch den Tumor extrem belastet ist. Das ist ein ernstes Zeichen dafür, dass die Krankheit weit fortgeschritten ist.
Fressunlust (Anorexie) und Trinkverhalten verändert
Viele Katzen mit Krebs im Endstadium haben wenig oder gar keinen Appetit mehr. Typisch ist:
- Sie kommen zwar noch zum Napf, drehen aber wieder um.
- Sie schnuppern nur kurz am Futter oder lecken ein paar Mal und hören dann auf.
- Lieblingsleckerlis werden ignoriert.
Auch das Trinkverhalten kann sich stark verändern: Manche Katzen trinken sehr wenig, andere plötzlich deutlich mehr (z.B. durch Begleiterkrankungen wie Nierenprobleme). Beides kann ein Hinweis darauf sein, dass der Körper aus dem Gleichgewicht geraten ist.
Wenn deine Katze über längere Zeit kaum frisst oder trinkt, ist das immer ein Grund, schnell tierärztlichen Rat zu holen.
Deutlich vermindertes Interesse an Spielen, Umwelt und Menschen
Vielleicht kennst du deine Katze als neugierig, verspielt oder verschmust – und plötzlich wirkt sie wie „ausgeknipst“.
Typische Anzeichen:
- Spielzeug wird ignoriert, auch wenn du es aktiv anbietest.
- Geräusche, Besucher oder spannende Dinge am Fenster lassen sie kalt.
- Sie kommt nicht mehr aktiv zu dir, um Streicheleinheiten zu holen.
Im Endstadium fehlt ihr einfach die Kraft und das Wohlbefinden, um sich mit der Umgebung zu beschäftigen. Das heißt nicht, dass sie dich „nicht mehr mag“, sondern dass der Körper gerade mit der Krankheit beschäftigt ist.
Veränderungen im Schlafverhalten (viel Schlaf, Unruhe, nächtliches Umherwandern)
Katzen schlafen grundsätzlich viel – aber im Endstadium von Krebs verändert sich dieser Schlaf häufig auffällig:
- Sehr viel Schlaf: Deine Katze liegt fast den ganzen Tag an einem Platz und steht nur noch für Klo oder Wasser auf.
- Unruhe: Statt entspannt zu liegen, wechselt sie ständig den Platz, findet keine Position, in der sie länger ruhig bleiben kann.
- Nächtliches Umherwandern: Manche Katzen laufen nachts unruhig durch die Wohnung, miauen häufiger oder wirken orientierungslos.
Diese Veränderungen können auf Schmerzen, Unwohlsein, Atemprobleme oder innere Unruhe hindeuten. Wenn dir solche Muster auffallen, ist das ein wichtiges Signal, mit deinem Tierarzt oder deiner Tierärztin zu besprechen, wie man deiner Katze das Leben in dieser Phase erleichtern kann.
2.Körperliche Symptome im Endstadium
Im Endstadium von Krebs zeigen viele Katzen sehr deutliche körperliche Veränderungen, wie eine Studie von 2023 aufzeigt. Manche wirken auf den ersten Blick „nur“ wie Alterserscheinungen, andere sind klar als Notfall erkennbar. Wichtig ist, dass du die Signale deiner Katze ernst nimmst – du kennst sie am besten.
Schmerzen erkennen bei Katzen
Katzen sind Meister darin, Schmerzen zu verstecken. In freier Wildbahn wäre es gefährlich, Schwäche zu zeigen – und dieses Verhalten behalten sie auch als Haustier. Umso wichtiger ist es, auf kleine Veränderungen zu achten.
Typische Schmerzzeichen (z.B. Fauchen, Verstecken, Berührungsempfindlichkeit)
Mögliche Hinweise auf Schmerzen können sein:
- Deine Katze zieht sich vermehrt zurück und möchte allein sein.
- Sie faucht, knurrt oder schlägt mit der Pfote, wenn du sie an bestimmten Stellen berührst.
- Sie zuckt zusammen oder schreit auf, wenn du sie hochnimmst.
- Fellpflege wird vernachlässigt, weil Bewegungen unangenehm sind.
- Sie wirkt allgemein gereizter, schneller genervt oder ungewöhnlich aggressiv.
Solche Reaktionen sind kein „böses Verhalten“, sondern oft ein Schutzversuch: „Fass mich nicht an, es tut weh.“
Veränderte Körperhaltung (gekrümmter Rücken, angespannte Muskeln)
Schmerz zeigt sich bei Katzen auch in der Körperhaltung. Typisch sind:
- Gekrümmter Rücken, als würde sie sich „zusammenrollen“, um etwas zu schützen.
- Angespannte Muskulatur, vor allem an Rücken, Bauch und Hinterbeinen.
- Die Katze liegt mit unter den Körper gezogenen Pfoten (Pfötchen „eingeklemmt“), statt entspannt auf der Seite.
- Sie vermeidet bestimmte Bewegungen, z.B. Springen auf Sofa oder Fensterbrett.
Wenn du das Gefühl hast, deine Katze „verhärtet“ im Körper oder hält dauerhaft eine Schonhaltung, ist das ein starkes Zeichen für Schmerzen.
Probleme beim Atmen
Krebs kann auch Organe betreffen, die für die Atmung wichtig sind – etwa Lunge, Brustkorb oder Zwerchfell. Atemveränderungen sind immer ernst zu nehmen.
Schnelle, flache Atmung
Ein häufiges Zeichen im Endstadium ist, dass deine Katze:
- deutlich schneller atmet als früher
- die Atmung eher flach wirkt, als würde sie nur „oben“ im Brustkorb atmen
- schon nach kleinen Bewegungen (z.B. Gang zum Napf) stark hechelt oder schwerer Luft holt
Du kannst in Ruhe beobachten, wie sich Brustkorb und Flanken bewegen. Wirkt die Atmung hektisch, angestrengt oder unruhig, solltest du tierärztlichen Rat einholen.
Atemnot, Maulatmung, Blauschimmer an Schleimhäuten (Notfall!)
Folgende Anzeichen bedeuten sofortige Tierarzt- oder Tierklinik-Pflicht:
- Deine Katze bekommt sichtbar schlecht Luft, ist panisch oder extrem unruhig.
- Sie atmet mit geöffnetem Maul („Maulatmung“).
- Die Zunge oder das Zahnfleisch wirken bläulich oder grau statt rosig.
Das sind Hinweise darauf, dass der Körper nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Hier zählt jede Minute – bitte nicht abwarten.
Verdauungs- und Fütterungsprobleme
Der Verdauungstrakt ist im Endstadium oft stark belastet – durch den Tumor selbst, durch Metastasen oder durch Medikamente. Futter und Flüssigkeit werden dann schlechter vertragen.
Übelkeit, Erbrechen
Anzeichen für Übelkeit und Erbrechen können sein:
- Deine Katze schleckt häufig mit der Zunge, schmatzt oder schluckt auffällig.
- Sie schnuppert am Futter, wendet sich dann aber ab.
- Sie erbricht wiederholt Futterreste, Schaum oder Flüssigkeit.
Wiederkehrendes Erbrechen schwächt den Körper zusätzlich und kann im Endstadium sehr belastend sein.
Durchfall oder Verstopfung
Beides kann vorkommen:
- Durchfall: weicher bis wässriger Kot, eventuell mit Schleim oder Blut.
- Verstopfung: harter, seltener Kotabsatz, starkes Pressen auf dem Klo, manchmal nur wenige kleine „Kügelchen“.
Durchfall führt schnell zu Flüssigkeitsverlust, Verstopfung kann sehr schmerzhaft sein. In beiden Fällen kann dein Tierarzt unterstützen, damit deine Katze weniger leidet.
Schwierigkeiten beim Kauen und Schlucken (z.B. bei Maulhöhlenkrebs)
Vor allem bei Tumoren im Maulbereich sind typische Anzeichen:
- Futter fällt aus dem Maul, obwohl die Katze fressen möchte.
- Sie kaut nur auf einer Seite oder sehr langsam.
- Sie speichelt stark, Speichel kann blutig oder übelriechend sein.
- Sie schreckt zurück, wenn du am Kopf oder Maulbereich streichelst.
Hier ist es besonders wichtig, Schmerzen zu behandeln und mit dem Tierarzt zu besprechen, welche Futterkonsistenz noch möglich ist (z.B. weich, breiig).
Veränderungen von Harn- und Kotabsatz
Im Endstadium können auch Blase und Darm betroffen sein – entweder direkt durch Tumore oder indirekt, weil die Katze einfach keine Kraft mehr hat, alles zu kontrollieren.
Inkontinenz, Urin- oder Kotabsatz an ungewöhnlichen Orten
Typisch können sein:
- Pfützen von Urin auf Decken, Bett oder Boden, obwohl deine Katze eigentlich stubenrein ist.
- Kotabsatz außerhalb des Katzenklos, häufig in der Nähe von Lieblingsplätzen.
- Die Katze steht vom Schlafplatz auf und du findest danach feuchte oder verschmutzte Stellen.
Das ist für viele Halter*innen belastend, aber für die Katze meist kein „Fehlverhalten“, sondern ein Zeichen, dass die Kontrolle nachlässt.
Schwierigkeiten beim Wasserlassen oder Pressen auf dem Klo
Warnsignale:
- Deine Katze sitzt lange im Klo und presst, ohne dass viel kommt.
- Sie miaut oder schreit beim Lösen.
- Es kommt nur tröpfchenweise Urin, eventuell mit Blut.
Hier können sowohl Schmerzen als auch ein Harnstau dahinter stecken – beides ist tierärztlich abzuklären. Besonders bei männlichen Katzen kann ein Harnverhalt lebensbedrohlich werden.
Sichtbare Veränderungen am Körper
Viele Krebsarten zeigen sich im Endstadium auch direkt am Körper – als Knoten, Wunden oder Schwellungen
Wachsende oder offene Tumore, Knoten, Geschwüre
Du kannst bemerken, dass:
- bereits bekannte Knoten schnell größer werden.
- sich an einer Stelle der Haut eine harte Verdickung bildet.
- Tumore aufbrechen, bluten oder nässen und wie „offene Stellen“ aussehen.
Offene Tumore sind oft schmerzhaft und infektionsanfällig. Sie brauchen sanfte, tierärztlich begleitete Wundpflege.
Übelriechende Wunden oder entzündete Hautbereiche
Wenn Wunden:
- stark riechen,
- dauerhaft nässen,
- oder eitrig wirken,
ist das ein Zeichen für Entzündungen oder Infektionen. Deine Katze kann versuchen, ständig daran zu lecken oder zu knabbern, weil es spannt, juckt oder schmerzt. Auch hier gilt: Bitte tierärztlich abklären und besprechen, wie man den Bereich entlasten kann.
Geschwollene Lymphknoten
Lymphknoten kannst du z.B. am Hals, in den Achseln oder in der Leistengegend fühlen. Im Endstadium – gerade bei Lymphomen – können sie:
- deutlich vergrößert,
- fest,
- oder kettenartig aufgereiht sein.
Nicht jeder tastbare Lymphknoten bedeutet sofort Krebs, aber im Zusammenhang mit einer bestehenden Diagnose ist es ein Hinweis darauf, wie weit die Erkrankung fortgeschritten ist.
All diese Symptome müssen nicht alle gleichzeitig auftreten. Oft sind es Kombinationen aus Schmerzen, Schwäche, Gewichtsverlust und Veränderungen im Verhalten, die dir zeigen, wie es deiner Katze geht. Je früher du Veränderungen mit deinem Tierarzt besprichst, desto besser lässt sich die letzte Lebensphase deiner Katze lindern und begleiten.
3.Verhaltensänderungen im Endstadium
Neben den körperlichen Symptomen verändert sich oft auch das Verhalten deiner Katze deutlich. Manchmal sind gerade diese Veränderungen das, was dir zuerst auffällt – „irgendwie ist sie nicht mehr wie früher“. Wichtig: Deine Katze „spinnt“ nicht, sie wird auch nicht plötzlich „böse“ – ihr Verhalten ist meist ein Ausdruck von Schmerzen, Schwäche oder innerer Unruhe.
Rückzug vs. Anhänglichkeit – wenn die Katze „anders“ wird
Viele Katzen mit Krebs im Endstadium ziehen sich zurück. Sie liegen vermehrt:
- unter dem Bett
- in Schränken
- in ruhigen Ecken, wo sie kaum gestört werden
Das kann bedeuten: Sie sucht Ruhe, weil sie sich sehr erschöpft oder unwohl fühlt.
Es gibt aber auch das Gegenteil: Manche Katzen werden extrem anhänglich, folgen dir überall hin, wollen körperliche Nähe oder liegen ständig auf deinem Schoß.
Beides – Rückzug oder starke Anhänglichkeit – sind Zeichen dafür, dass sich etwas im inneren Erleben deiner Katze verändert hat. Du darfst das ernst nehmen, ohne zu denken, du interpretierst zu viel hinein.
Aggressives Verhalten oder plötzliche Gereiztheit durch Schmerzen
Eine sonst freundliche, ausgeglichene Katze kann im Endstadium plötzlich:
- fauchen oder knurren,
- schnappen oder kratzen,
- weglaufen, wenn du dich näherst.
Oft stecken Schmerzen dahinter, vor allem wenn sie an bestimmten Stellen berührt wird (Rücken, Bauch, Maul, Tumorbereiche). Sie versucht, sich zu schützen – und Aggression ist für sie eine Art „Bitte, lass mich in Ruhe, es tut weh“.
Nimm das nicht persönlich. Es ist kein Charakterwechsel, sondern ein Hilferuf.
Lautäußerungen: vermehrtes Miauen, Schreien, Jammern
Veränderte Lautäußerungen können ein sehr deutliches Signal sein:
- Deine Katze miaut plötzlich häufiger, vor allem nachts.
- Sie gibt klagende, jammernde Laute von sich.
- In schweren Situationen kann sie regelrecht schreien.
Das kann auf Schmerzen, Unruhe, Angst, Verwirrtheit oder Atemnot hinweisen. Manche Katzen rufen auch, weil sie sich orientierungslos fühlen oder dich suchen.
Wenn du solche Laute bisher von deiner Katze nicht kennst, ist das ein klares Zeichen, genauer hinzuschauen und tierärztlichen Rat zu holen.
Orientierungslosigkeit, Verwirrtheit, starren ins Leere
Im Endstadium kann auch das Nervensystem betroffen sein – durch Metastasen, schlechte Sauerstoffversorgung oder starke Erschöpfung.
Mögliche Anzeichen:
- Deine Katze wirkt „verpeilt“, läuft planlos durch die Wohnung.
- Sie bleibt mitten im Raum stehen und starrt ins Leere.
- Sie findet vertraute Orte (Klo, Lieblingsplatz) schlechter.
- Sie scheint nicht richtig zu registrieren, wenn du sie ansprichst.
Solche Momente sind für Halter*innen besonders schwer auszuhalten, weil die Katze „nicht mehr sie selbst“ wirkt. Trotzdem kannst du ihr Halt geben: ruhige Stimme, vertraute Rituale und möglichst wenig Stress von außen.
Wenn die Katze nicht mehr kuscheln, sich nicht mehr anfassen lassen will
Eine Katze, die früher gerne auf dir lag, sich streicheln oder bürsten ließ, kann im Endstadium plötzlich Abstand wollen:
- Sie zieht sich zurück, sobald du die Hand ausstreckst.
- Sie weicht aus, wenn du sie hochnehmen möchtest.
- Sie reagiert empfindlich auf Berührungen, selbst an Stellen, die früher kein Problem waren.
Das kann daran liegen, dass ihr Körper an vielen Stellen weh tut oder jede Berührung anstrengend ist. Nähe möchte sie dann eher auf ihre Weise – zum Beispiel einfach in deiner Nähe liegen, ohne angefasst zu werden.
Versuch, das zu respektieren, auch wenn es weh tut. Du kannst deiner Katze zeigen, dass du da bist, indem du bei ihr sitzt, leise mit ihr sprichst und ihr die Möglichkeit gibst, selbst zu entscheiden, wie viel Nähe sie gerade erträgt.
All diese Verhaltensänderungen sind wichtige Bausteine, um die Gesamtsituation einzuschätzen – zusammen mit den körperlichen Symptomen. Wenn du merkst, dass deine Katze stark „anders“ geworden ist, ist das oft ein Hinweis darauf, dass die Erkrankung weit fortgeschritten ist und ihr Alltag zunehmend belastend wird. Genau das sind die Momente, in denen ein offenes Gespräch mit deinem Tierarzt über Schmerztherapie, Unterstützung im Alltag und die weitere Planung besonders wichtig ist.
4.Spezifische Endstadium Symptome je nach Krebsart
Je nachdem, welche Organe betroffen sind, können sich im Endstadium ganz unterschiedliche Symptome zeigen. Die folgenden Beispiele ersetzen keine Diagnose, können dir aber helfen, bestimmte Anzeichen besser einzuordnen – vor allem, wenn du bereits eine Krebsdiagnose für deine Katze bekommen hast.
Lymphom (Lymphdrüsenkrebs)
Ein Lymphom betrifft das Lymphsystem – also Lymphknoten und oft auch innere Organe wie Darm oder Leber.
Auffällig geschwollene Lymphknoten
Du kannst vergrößerte Lymphknoten zum Beispiel:
- unter dem Unterkiefer
- am Hals
- in der Achsel
- oder in der Leiste
tasten. Sie fühlen sich wie harte, oft bewegliche „Knubbel“ unter der Haut an. Im Endstadium können sie sehr deutlich hervortreten oder sich kettenartig aneinanderreihen.
Allgemeine Schwäche, Fieber, Gewichtsverlust
Typisch ist ein deutlicher Abbau des Allgemeinzustands:
- deine Katze wirkt müde, schlapp, bewegt sich wenig
- sie verliert Gewicht, auch wenn sie zeitweise noch frisst
- Phasen von leicht erhöhten Temperaturen oder Fieber können auftreten (heißere Ohren/ Pfoten, sie wirkt „heiß und schlapp“)
Diese Kombination aus äußerlich sichtbaren Lymphknoten und allgemeiner Schwäche ist beim Lymphom häufig.
Mammatumor (Gesäugekrebs)
Mammatumore bei Katzen betreffen die Milchleiste – also die Reihe der „Zitzen“ am Bauch, meist bei unkastrierten oder spät kastrierten Katzen.
Knoten an der Milchleiste, teils offen und entzündet
Du merkst:
- kleine bis große Knoten entlang der Milchleiste, manchmal auf einer oder beiden Seiten
- die Knoten können hart, unverschieblich und mit der Haut verwachsen sein
- im Endstadium können sie aufbrechen, nässen, bluten oder übel riechen
Offene Tumore sind für die Katze oft schmerzhaft und infektionsanfällig.
Schmerzen beim Liegen, Lecken an den betroffenen Stellen
Viele Katzen versuchen, die betroffenen Bereiche zu schonen:
- sie wollen nicht mehr gerne auf dem Bauch liegen
- sie wechseln häufig die Liegeposition
- sie lecken auffällig viel an den Knoten oder offenen Stellen
Wenn dir auffällt, dass deine Katze den Bauchbereich stark schützt oder dort Berührung meidet, kann das auf Schmerzen durch Mammatumore hinweisen.
Maulhöhlenkrebs
Tumore im Maulbereich (z.B. an Zahnfleisch, Zunge oder Gaumen) sind für Katzen besonders belastend, weil Fressen und Trinken schmerzhaft werden.
Mundgeruch, Speicheln, blutiger Speichel
Auffällige Anzeichen:
- starker, ungewöhnlicher Mundgeruch
- vermehrtes Speicheln, oft Fäden oder Tropfen aus dem Maul
- Speichel kann blutig oder bräunlich verfärbt sein
- die Katze hält das Maul manchmal leicht geöffnet
Futter fällt aus dem Maul, Katze will fressen, kann aber nicht
Im Endstadium kommt hinzu:
- deine Katze geht zum Napf, zeigt Interesse, frisst aber kaum
- Futter fällt aus dem Maul, sie bricht den Fressversuch frustriert ab
- sie bevorzugt weiches oder püriertes Futter, harte Stücke werden komplett gemieden
Dieses Bild ist besonders schwer mitanzusehen, weil der Futterwille oft noch da ist, der Schmerz aber stärker ist.
Lebertumor / Bauchraumtumor
Tumore in Leber oder Bauchraum können viel Platz einnehmen und Organe verdrängen – das merkt man oft an der Bauchform und an der Verdauung.
Aufgeblähter Bauch, Flüssigkeitsansammlung
Typische Anzeichen:
- der Bauch wirkt plötzlich rund oder „kugelartig“, während der Rest des Körpers eher abgemagert ist
- du hast das Gefühl, dass sich Flüssigkeit im Bauchraum sammelt (Aszites)
- beim Abtasten wirkt der Bauch gespannt oder empfindlich
Dieses Bild – dünne Katze mit dickem Bauch – ist im Endstadium gar nicht so selten.
Übelkeit, Gelbfärbung der Schleimhäute
Wenn die Leber stark betroffen ist, kann es zu:
- Übelkeit, Erbrechen und Appetitlosigkeit
- vermehrter Müdigkeit und Schwäche
- einer Gelbfärbung von Schleimhäuten (Zahnfleisch, Augen, Ohrinnenseite) kommen
Diese Gelbfärbung (Gelbsucht) ist ein Zeichen dafür, dass die Leber ihre Aufgaben nicht mehr richtig erfüllen kann.
Lungenkrebs / Metastasen in der Lunge
Tumore in der Lunge oder Metastasen aus anderen Tumoren beeinträchtigen vor allem die Atmung.
Husten, starke Atemnot
Hinweise können sein:
- trockener, wiederkehrender Husten
- schweres Atmen, oft mit deutlich sichtbarer Bewegung von Brustkorb und Flanken
- die Katze vermeidet jede Anstrengung, weil sie „kurzatmig“ ist
Schnelle Ermüdung schon bei kleinen Wegen
Im Endstadium merkst du häufig:
- Wege zum Napf oder zur Toilette erscheinen deiner Katze wie ein Marathon
- nach wenigen Schritten legt sie sich wieder hin
- sie wirkt, als würde sie „nicht genug Luft bekommen“ und braucht lange Erholungsphasen
Atemprobleme sind immer ernst – besonders, wenn sie zusammen mit bekannten Tumorerkrankungen auftreten.
Wichtig: Nicht jedes dieser Symptome bedeutet automatisch Krebs, und nicht jede Katze zeigt alle genannten Anzeichen. Aber wenn bereits eine Diagnose vorliegt und du solche Veränderungen bemerkst, sind sie ein deutliches Signal, die Situation mit deinem Tierarzt ehrlich zu besprechen – vor allem im Hinblick auf Schmerztherapie, Palliativpflege und die Frage, wie viel deine Katze noch tragen kann.
5.Wann ist es „Endstadium“ – und wann sofort zum Tierarzt?
Das Endstadium ist nicht ein einzelner Moment, sondern eine Phase, in der die Krankheit sichtbar das Leben deiner Katze bestimmt. Die Symptome werden deutlicher, die Erschöpfung größer, und du merkst, dass selbst kleine Dinge wie Fressen, Gehen oder Atmen immer schwerer fallen. Es ist völlig normal, dass du in dieser Zeit unsicher bist und dich fragst, wie es deiner Katze wirklich geht.
Warnsignale, die du nicht ignorieren darfst
Einige Anzeichen erfordern sofort tierärztliche Hilfe, weil sie auf starke Schmerzen oder lebensbedrohliche Probleme hindeuten:
- Atemnot, Maulatmung, blaue Schleimhäute
- wiederholtes Erbrechen oder völlige Futterverweigerung über mehr als 24 Stunden
- starke Unruhe oder Schreien
- Kreislaufprobleme, Zusammenbrechen, extrem schwankender Gang
- offene Tumore, die stark bluten oder massiv entzündet sind
In solchen Momenten bitte nicht „noch einen Tag beobachten“. Deine Katze braucht dann sofort Hilfe.
Was der Tierarzt im Spätstadium noch tun kann
Auch wenn eine Heilung nicht mehr möglich ist, kann man viel tun, um deine Katze zu entlasten:
- Schmerzmittel in angepasster Dosierung
- entzündungshemmende Medikamente
- Infusionen bei Dehydration
- Medikamente gegen Übelkeit
- Appetitstimulanzien
- Unterstützung bei Atemproblemen, z.B. Sauerstoffgabe
- Wundpflege bei offenen Tumoren
Das Ziel ist nicht mehr, die Krankheit zu stoppen, sondern deiner Katze möglichst viel Komfort zu geben.
Typische Untersuchungen – kurz erklärt
Damit dein Tierarzt einschätzen kann, wie es deiner Katze geht, können folgende Untersuchungen sinnvoll sein:
- Blutbild: zeigt Entzündungen, Organbelastung, Anämie
- Ultraschall: ermöglicht einen Blick auf Bauchorgane, Flüssigkeitsansammlungen
- Röntgen: zeigt Knochenveränderungen oder Metastasen in der Lunge
- CT/MRT: werden seltener verwendet, können aber Tumore im Kopf- oder Wirbelsäulenbereich sichtbar machen
Diese Untersuchungen sind nicht dazu da, dich zu verunsichern – sie helfen bei der Entscheidung, was deiner Katze jetzt guttut und was nicht mehr nötig ist.
Grenzen der Therapie
Es gibt einen Punkt, an dem Behandlungen die Lebensqualität eher verschlechtern als verbessern. Wenn deine Katze trotz Therapie Schmerzen hat, kaum frisst, sich nicht mehr bewegt oder nur noch leidet, ist es wichtig, gemeinsam mit dem Tierarzt ehrlich über das weitere Vorgehen zu sprechen. Dieser Schritt tut weh, aber er zeigt auch, wie sehr du dein Tier liebst.
6.Lebensqualität der Katze im Blick behalten
Wenn die Krankheit fortschreitet, verschiebt sich der Fokus: nicht mehr auf „Wie lange?“, sondern auf „Wie gut?“. Lebensqualität ist dabei kein fest definierter Wert, sondern ein Zusammenspiel aus Wohlbefinden, Schmerzfreiheit und der Frage, wie viel Energie deine Katze noch für ihren Alltag hat.
Was bedeutet „Lebensqualität“ bei einer schwer kranken Katze?
Zu einer guten Lebensqualität gehören Dinge, die für deine Katze früher selbstverständlich waren:
Fressen, Trinken, sich bewegen, sich wohlfühlen, Nähe zulassen, schlafen können, ohne Schmerzen aufzuwachen.
Wenn viele dieser Dinge nicht mehr gelingen, ist das ein Zeichen dafür, dass sie im Endstadium mehr Unterstützung braucht.
Hilfreiche Orientierung: Der „Helsinki Pain Index“
Der Helsinki Pain Index ist ein wissenschaftliches Tool, das hilft, Schmerzen bei Katzen einzuschätzen. Für Laien lässt er sich auf einfache Fragen herunterbrechen:
- Wie aktiv ist meine Katze heute?
- Wie reagiert sie auf Berührung?
- Wirkt sie entspannt oder angespannt?
- Frisst sie normal?
Diese Fragen helfen, objektiver zu bleiben, auch wenn du emotional mitten in der Situation steckst.
Typische Fragen an dich selbst
Stell dir regelmäßig – ehrlich und liebevoll – folgende Fragen:
- Frisst meine Katze noch gern?
- Kann sie sich noch bewegen, wie sie möchte?
- Hat sie mehr gute als schlechte Tage?
Wenn die Antworten zunehmend „nein“ lauten, ist das ein wichtiges Zeichen, den nächsten Schritt zu besprechen.
7.Palliativpflege: Die letzte Phase liebevoll gestalten
Palliativpflege bedeutet nicht „aufgeben“. Sie bedeutet: Da sein. Linderung schaffen. Dafür sorgen, dass dein Tier sich trotz Krankheit so sicher und geborgen wie möglich fühlt.
Schmerzmanagement und Medikamente
Schmerzen sind im Endstadium einer der wichtigsten Punkte. Bitte gib niemals Medikamente ohne tierärztliche Anleitung – viele für Menschen harmlose Schmerzmittel sind für Katzen giftig.
Mit der richtigen Therapie kann deine Katze jedoch oft erstaunlich viel Erleichterung erfahren.
CBD als natürliches Schmerzmittel für Katzen
CBD kann in der Palliativpflege von Katzen mit Krebs im Endstadium eine wertvolle, sanfte Unterstützung sein. Im Vordergrund steht dabei die Schmerzlinderung: Viele Halter berichten, dass ihre Katze mit CBD Öl entspannter wirkt, sich leichter bewegt und Berührungen besser toleriert.
Gleichzeitig kann CBD Öl für Katzen helfen, Stress, Angst und innere Unruhe zu reduzieren – gerade in dieser letzten Phase wichtig, damit deine Katze mehr Momente echter Entspannung erlebt. Häufig wird außerdem beobachtet, dass sich Appetit und Übelkeit etwas bessern können, was den Alltag spürbar erleichtert.
Spannend, aber noch nicht abschließend geklärt, ist die mögliche krebshemmende Wirkung von CBD: Aus Laborstudien weiß man, dass Cannabinoide das Wachstum bestimmter Tumorzellen beeinflussen können – das ist jedoch vor allem aus Versuchen mit Zellkulturen und nicht als gesicherte Therapie für Katzen zu verstehen.
Für deine Katze bedeutet das: CBD kann eine begleitende, unterstützende Maßnahme sein, um Schmerzen, Stress und Begleitsymptome zu lindern und die letzte Lebensphase etwas sanfter zu machen – es ersetzt aber keine tierärztliche Behandlung und keine klassische Schmerztherapie, sondern ergänzt sie, wenn ihr gemeinsam eine passende Dosierung und ein wirklich katzenfreundliches, THC-armes CBD Öl findet.
Ein ruhiger Rückzugsort
Viele Katzen möchten jetzt besonders weiche, warme und ruhige Plätze:
- ein Körbchen mit hohem Rand
- ein ruhiges Zimmer ohne Lärm
eine Decke, die vertraut riecht
Manche wollen ganz nah bei dir sein, andere brauchen Abstand – beides ist okay.
Unterstützung bei Fressen und Trinken
Wenn Fressen schwerfällt, kannst du helfen durch:
- weiches oder püriertes Futter
- Handfütterung
- kleine, häufige Portionen
- leicht angewärmtes Futter (duftet intensiver)
Wichtig: Wenn deine Katze gar nicht mehr frisst oder trinkt, ist das ein deutlicher Hinweis auf ein fortgeschrittenes Stadium.
Mehr zum Thema erfährst du im folgenden Blogartikel:
8.Euthanasie: Den richtigen Zeitpunkt finden
Über das Einschläfern nachzudenken, gehört zu den schwersten Entscheidungen überhaupt. Doch manchmal ist Loslassen der letzte Akt von Fürsorge. Niemand kann dir diesen Zeitpunkt diktieren – aber es gibt Zeichen, die dir Orientierung geben können.
Wenn Loslassen ein Akt der Fürsorge ist
Wenn du merkst, dass deine Katze kaum noch Freude am Leben hat, nur noch leidet und jeden Tag ein Kampf für sie ist, ist es kein „Aufgeben“, sondern ein Schutz, sie gehen zu lassen.
Typische Anzeichen, dass die Katze nur noch leidet
- anhaltende, schlecht kontrollierbare Schmerzen
- vollständige Futterverweigerung
- Atemnot oder starke Schwäche
- ständige Unruhe oder Angst
- kollabierende Körperfunktionen (z.B. Inkontinenz, Desorientierung)
Diese Momente zeigen, dass der Körper kaum noch Kraft hat.
Wie ein Einschläfern beim Tierarzt abläuft – Schritt für Schritt
Der Ablauf ist meist friedlich und ruhig:
- Deine Katze bekommt zuerst eine beruhigende Injektion, damit sie entspannt einschläft.
- Sobald sie tief und schmerzfrei schläft, folgt die eigentliche Injektion, die den Herzschlag sanft stoppt.
- Du kannst die ganze Zeit bei ihr sein, sie halten, mit ihr sprechen oder ihre Pfote streicheln.
Viele Halter*innen berichten, dass diese letzten Minuten friedlich und würdevoll waren.
Zuhause einschläfern lassen – wann sinnvoll?
Wenn deine Katze Stress beim Tierarzt hat oder nicht mehr transportfähig ist, kann ein Hausbesuch sinnvoll sein.
Das erlaubt deiner Katze, an ihrem vertrauten Platz zu bleiben – ohne Angst, ohne Hektik.
Zu bedenken ist nur, dass hierfür Planung nötig ist und nicht jede Praxis Hausbesuche anbietet.
Was danach passiert
Nach dem Abschied gibt es verschiedene Möglichkeiten:
- Einäscherung (Einzel- oder Sammeleinäscherung)
- Bestattung im eigenen Garten (wo legal)
Tierfriedhof
Viele behalten auch eine kleine Erinnerung: eine Pfotenabdruckkarte, eine Haarsträhne oder ein Foto aus den letzten gemeinsamen Momenten.
FAQ ZU KATZEN MIT KREBS IM ENDSTADIUM
Hat eine Katze mit Tumor Schmerzen?
Ja, viele Katzen mit bösartigen Tumoren haben Schmerzen – vor allem im Endstadium. Das kann z.B. durch wachsende Tumormassen, entzündete oder offene Tumore, Knochenbeteiligung oder Druck auf Organe entstehen.
Hinweise auf Schmerzen sind u.a. Rückzug, veränderte Körperhaltung (gekrümmter Rücken, angespannte Muskeln), Abwehrreaktionen bei Berührung, Futterverweigerung, vermehrtes Lecken an bestimmten Stellen oder plötzliches Fauchen/Knurren. Eine gute Schmerztherapie ist in dieser Phase zentral und sollte immer mit der Tierärztin/dem Tierarzt geplant werden.
Wie merkt man, dass es mit der Katze zu Ende geht?
Typische Zeichen, dass die Katze am Lebensende steht, sind: anhaltende, starke Schwäche, kaum noch Bewegung, keine oder nur minimale Nahrungsaufnahme, deutlich eingeschränkte Reaktion auf Umweltreize, schwere Atemprobleme, fehlende Körperpflege und das Gefühl, dass dein Tier kaum noch „gute“ Momente erlebt.
Viele Katzen ziehen sich in dieser Phase zurück, reagieren kaum noch auf Ansprache oder suchen gleichzeitig sehr viel körperliche Nähe. Wenn Leid, Schmerzen und Erschöpfung überwiegen, ist das ein wichtiges Signal, das du mit deinem Tierarzt offen besprechen solltest.
Wie lange kann eine Katze mit einem bösartigen Tumor leben?
Die Lebenserwartung einer Katze mit Krebs hängt stark von Tumorart, Stadium, Metastasen, allgemeinem Gesundheitszustand und gewählter Therapie ab. Manche Katzen leben mit einem bösartigen Tumor nur noch wenige Wochen, andere können mit guter Behandlung (z.B. OP, Chemo, Schmerztherapie) noch Monate oder länger eine annehmbare Lebensqualität haben.
Eine pauschale Zeitangabe ist unseriös – realistisch ist eine individuelle Einschätzung durch die behandelnde Tierärztin/den Tierarzt, basierend auf Befunden wie Blutbild, Bildgebung und dem aktuellen Allgemeinzustand deiner Katze.
Katze mit Krebs und Lebenserwartung – wovon hängt sie ab?
Die Lebenserwartung hängt vor allem ab von:
– Tumorart (z.B. Lymphom, Mammatumor, Maulhöhlenkrebs, Lebertumor)
– Ausbreitung (lokal begrenzt oder bereits Metastasen)
– Operationsmöglichkeit & Ansprechen auf Therapien
– Alter und Vorerkrankungen der Katze
– Schmerzmanagement und Palliativpflege
Entscheidend ist weniger eine abstrakte „Rest-Lebenszeit“, sondern, ob deine Katze in dieser Zeit noch Lebensqualität hat – also ob sie z.B. frisst, sich bewegt, Nähe zulässt und mehr gute als schlechte Tage erlebt.
Wann sollte man eine Katze mit Tumor einschläfern lassen?
Ein häufig genutzter Leitsatz: wenn die Katze mehr schlechte als gute Tage hat. Anhaltende starke Schmerzen trotz Therapie, permanente Atemnot, völlige Futter- und Trinkverweigerung, schwere Desorientierung oder massiver Tumorzerfall mit Infektionen sind typische Situationen, in denen Euthanasie als letzter Akt der Fürsorge in Betracht kommt.
Diese Entscheidung triffst du idealerweise zusammen mit deiner Tierärztin/deinem Tierarzt. Hilfreich ist, wenn du über mehrere Tage notierst, wie es deiner Katze geht – so wird sichtbar, ob die wenigen Lichtblicke noch überwiegen oder nicht mehr.
Wie erkenne ich, dass meine Katze leidet – auch wenn sie „tapfer“ wirkt?
Katzen zeigen Leid oft subtil. Anzeichen sind u.a.: ständiger Rückzug, angespannte oder gekrümmte Körperhaltung, reduzierte Fellpflege, kaum Spontanbewegung, kein Interesse mehr an früher geliebten Dingen, veränderte Atmung, Schlafstörungen, Jammern oder Schreien und Abwehrreaktionen beim Anfassen.
Wenn du das Gefühl hast, „da stimmt etwas gar nicht mehr“, liegst du meist richtig. Dein Bauchgefühl plus eine objektive Einschätzung (z.B. durch Lebensqualitäts-Skalen der Tiermedizin) sind eine gute Grundlage für Entscheidungen.
Können Katzen zeigen, dass sie sterben wollen?
Katzen denken nicht in Begriffen wie „ich will sterben“, aber sie zeigen, wenn sie keine Kraft mehr haben. Viele ziehen sich an ruhige, geschützte Orte zurück, fressen nicht mehr, reagieren kaum noch und vermeiden jede Anstrengung. Das sieht oft so aus, als würden sie „loslassen“.
Wichtig ist, dieses Verhalten nicht zu romantisieren – es ist meist Ausdruck von schwerer Erschöpfung und Krankheit. Deine Aufgabe ist es, zusammen mit dem Tierarzt zu prüfen, ob man Leiden noch lindern kann oder ob Euthanasie der tierfreundlichere Weg ist.
Was kann ich tun, um die Lebensqualität meiner Katze im Endstadium zu verbessern?
Zentral sind: konsequente Schmerztherapie, ein ruhiger und warmer Rückzugsort, Unterstützung bei Fressen und Trinken (z.B. weiches Futter, Handfütterung, kleine Portionen), Hilfe bei der Körperpflege sowie möglichst wenig Stress und Transporte.
Viele Katzen profitieren von einem klar strukturierten Alltag, sanfter Ansprache und der Möglichkeit, selbst zu entscheiden, wie viel Nähe sie möchten. Eine gute Palliativbetreuung durch den Tierarzt hilft, Medikamente, Infusionen und ggf. Ergänzungen (z.B. CBD, wenn tierärztlich befürwortet) sinnvoll zu kombinieren.
Kann CBD Katzen mit Krebs im Endstadium helfen?
CBD kann bei manchen Katzen helfen, Schmerzen, Stress und innere Unruhe zu lindern und damit die letzte Lebensphase etwas angenehmer zu machen. Wichtig ist ein hochwertiges, THC-armes oder THC-freies Produkt und eine sehr vorsichtige, tierärztlich begleitete Dosierung.
Die Datenlage zu CBD bei Katzen mit Krebs ist noch begrenzt. Es sollte immer als Ergänzung zur klassischen Schmerz- und Palliativtherapie gesehen werden – nicht als Ersatz. Sprich vor der Anwendung unbedingt mit deiner Tierärztin oder deinem Tierarzt.
Wie läuft das Einschläfern einer krebskranken Katze ab?
In der Regel bekommt deine Katze zunächst ein stark beruhigendes oder einschläferndes Medikament, damit sie entspannt und angstfrei einschläft. Erst wenn sie tief schläft und nichts mehr mitbekommt, folgt eine zweite Injektion, die das Herz sanft zum Stillstand bringt.
Du kannst in der Regel die ganze Zeit bei deiner Katze bleiben, sie streicheln und mit ihr sprechen. Viele Tierärzt*innen bieten auch Euthanasie im vertrauten Zuhause an, wenn Transport und Praxisbesuch zu belastend wären.
Ist es egoistisch, meine Katze leben zu lassen – oder sie einschläfern zu lassen?
Diese Frage stellen sich fast alle Halter*innen. Weder das Weiterlebenlassen noch das Einschläfern ist per se egoistisch – entscheidend ist, ob du im Sinne der Lebensqualität deiner Katze handelst. Wenn du primär an ihr Wohl denkst und nicht daran, deinen eigenen Schmerz zu vermeiden, bist du auf einem guten Weg.
Sprich offen mit deiner Tierärztin/deinem Tierarzt über deine Zweifel. Es ist normal, Angst vor der „falschen“ Entscheidung zu haben – gleichzeitig zeigt allein diese Sorge, wie wichtig dir deine Katze ist und wie sehr du versuchst, das Richtige für sie zu tun.
9.Katze mit Krebs im Endstadium - Fazit
Am Ende einer schweren Krebserkrankung steht eine bittere Wahrheit: Du kannst den Verlauf nicht mehr aufhalten – aber du kannst beeinflussen, wie die letzte Zeit für deine Katze aussieht. Im Endstadium geht es nicht mehr darum, jeden Tag um jeden Preis zu verlängern, sondern darum, Schmerzen zu lindern, Sicherheit zu geben und noch schöne, ruhige Momente zu ermöglichen.
Die beschriebenen Symptome, Anzeichen und Möglichkeiten der Palliativpflege sollen dir helfen, besser einzuschätzen, wie es deiner Katze wirklich geht. Sie sind keine starre Checkliste, sondern eine Orientierung. Zweifel, Angst vor der falschen Entscheidung und Schuldgefühle sind in dieser Phase normal – sie zeigen, wie wichtig dir dein Tier ist.
Wenn du merkst, dass Leid, Schmerzen und Erschöpfung die wenigen guten Augenblicke überwiegen, ist es kein Versagen, über Euthanasie nachzudenken, sondern ein Akt von Fürsorge. Gemeinsam mit deinem Tierarzt kannst du entscheiden, was deiner Katze noch guttut – und wann Loslassen der liebevollste Schritt ist.
Für deine Katze zählt am Ende vor allem eins: dass du da bist. Deine Nähe, deine Stimme, deine Hand, die sie kennt – das ist das, was sie bis zum Schluss spürt. 🐾💚
